Welche Lampenfarben sind angesagt? Industrielampen sind im Original nicht nach ästhetischen Prinzipien oder irgendwelchem Modegeschmack der Verbraucher entworfen, sondern rein nach praktischen Erfordernissen der Räumlichkeiten, in denen sie verwendet werden sollten. Genau das macht sie heute beliebt: sie sind kantig, außergewöhnlich, nüchtern. Merkmale des Industriezeitalters wie Schrauben, Muttern, Schutzgitter und dergleichen werden nicht versteckt um gefällig zu wirken, sondern trutzig hervorgekehrt. Dieses Schnörkellose ist es, was Menschen heute mit Geschmack an Dingen wie Bauhaus, Steam Punk oder Lofts finden. Es ist eine Art Gegenkultur, um sich abzusetzen von dem Massengeschmack, der als weichgespült und charakterlos empfunden wird. Welche Farbe man nun an seiner Industrielampe sehen möchte, wirft die Frage auf, ob es unbedingt ein Original sein muss, und zwar unverändert, oder ein Nachbau. Bei letzterem kann man eher Farbwünsche anbringen, beim Original muss man die Farbe nehmen wie es kommt, oder eben umlackieren. Im Original sind Fabriklampen meist unifarben und zwar schwarz, auch dunkelgrün oder blau wird oft angetroffen. Auf der Innenseite eines emaillierten Lampenschirms findet sich fast immer weiß, weil es nunmal das Licht der Fabriklampe am besten reflektiert. Spätere Modelle mit Aluminiumschirmen können unbehandelt, also grau-metallic, sein. Sehr alte Stücke, auch aus dem maritimen Bereich, sind aus Messing und sollten dann auch naturbelassen bleiben, haben also einen gelblich-metallischen Look.
Die Farbe zur Form Industrielampen gibt es als Deckenlampen mit oder ohne Seilwerkverstellung, als so genannte Bunkerlampe oder Grubenlampe in Form einer ovalen Schale mit Schutzgitter um das Pressglas, welche man an Decke oder Wände montieren kann, sowie als Tischlampen, die auf eigenem Sockel stehen und über einen Schwanenhals verfügen. Seltener sind Tischlampen, die ähnlich wie frühere Telefonhalterungen an Scherenarmen an die Wand neben dem Tisch geschraubt wurden. Bei Bunker/Grubenlampen spielt die Farbe des Gehäuses fast gar keine Rolle, da es so gut wie gar nicht sichtbar ist. Bei Industrielampen für die Deckenmontage spielt die Farbe schon eher eine Rolle; um so mehr, je tiefer die Lampe hängt (etwa über einem Tisch). Am deutlichsten ist die Außenfarbe eines Lampenschirms zu sehen bei Standgeräten. Es wird sich am Einrichtungsstil orientieren, welche Farbe am besten passt. Schwarz ist dabei immer noch universell und es trifft sich gut, dass die meisten Schreibtischlampen mit Schwanenhals, etwa die berühmten Modelle von Kaiser-Idell, schwarz emailliert sind. Kommen die Lampen aus dem medizinischen Bereich, werden sie dagegen weiß, eierfarben-beige oder hellgrün sein. Dazu gehören auch umgebaute Bestrahlungsgeräte, die es sogar auf eigenem Fahrgestell gibt. Allgemein gesagt ist der Liebhaber einer Fabriklampe ein Traditionalist, der möglichst versucht den originalen Flair seiner Leuchte zu erhalten, auch inklusive ihrer Schrammen.